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Ihr Suchbegriff lautet: Aristoteles (Aristot.): Ἀριστοτέλης, ου - Titelbeitrag:
Aristoteles (Aristot.): Ἀριστοτέλης, ου [graeca.] Aristoteles |
Als Sohn des Nikomachos, eines Leibarztes am makedonischen Hof, wird Aristoteles v.Chr. 384 v.Chr. in Stageira (Chalkidike, Makedonien) geboren, er stirbt 322 v.Chr. in Chalkis (Euboia). Als Schüler und Lehrer Mitglied der Platonischen Akademie. Nach dem Tod Platons weicht er dessen Nachfolger Speusippos und begibt sich zum Fürsten Hermeias von Atarneus nach Assos in Kleinasien. Auf Wunsch Philipps II. von Makedonien kehrt er als Erzieher des jungen Alexandros 343 v.Chr. nach Makedonien zurück. Nach Persien zieht er nicht mit, sondern gründet 334 v.Chr. in Athen im Lykeion die Schule der Peripatetiker. Als Alexander d.Gr. stirbt entzieht er sich einem Asebieprozess der makedonenfeindlichen Partei durch Flucht Im Gegensatz zum deduktiven Idealismus Platons bevorzugt Aristoteles die empirische Methode. Seine metaphysischen Prinzipien sind Stoff (ὕλη) und Form (εἶδος), die nicht dualistisch durch einen χωρισμός getrennt, sondern immer als reale Einheit vorliegen. Als Finalursache einer Entwicklung wirkt die in der Natur der Sache liegende Entelechie. Als erster Philosoph ordnet er seine eigene Philosophie systematisch in den Zusammenhang einer Doxographie ein. Nur die esoterischen Schriften (Vorlesungskonzepte) haben sich erhalten. Die mittelalterliche Scholastik bringt die aristotelische Philosophie in Übereinstimmung mit dem christlichen Glauben.
Aspekte der aristotelischen Philosophie (nach einer Vorlage von A.Schwegler)
Gott als absoluter Geist. Den Begriff des absoluten Geistes oder, wie er ihn gleichfalls nennt, des ersten Bewegers, hat Aristoteles von mehreren Seiten her zu begründen versucht, vorzugsweise indem er an das Verhältnis von Potentialität und Aktualität anknüpfte.
die kosmologische Form. Das Aktuelle ist immer früher als des Potentielle, nicht nur dem Begriff nach - denn Vermögen kann ich nur in Beziehung auf die Tätigkeit aussagen - sondern auch der Zeit nach, denn das Mögliche wird nur durch ein Wirkendes zum Wirklichen; der Ungebildete wird zum Gebildeten durch den Gebildeten: dies führt zur Annahme eines ersten Bewegenden, das reine Tätigkeit ist. Oder: die Bewegung, das Werden, eine Kausalitätsreihe ist nur möglich, wenn ein Prinzip der Bewegung, ein Bewegendes vorhanden ist; dieses Prinzip der Bewegung muss aber seinem Wesen nach Aktualität sein, da dasjenige, was nur der Möglichkeit nach existiert, ebensogut auch nicht in Wirklichkeit übergehen, also nicht Prinzip der Bewegung sein kann. Alles Werden postuliert somit ein Ewiges, Nichtgewordenes, das, selbst unbewegt, Prinzip der Bewegung, erstes Bewegendes ist.
Ontologische Form. Aus dem Begriff der Potentialität selbst ergibt es sich, dass das Ewige und notwendig Seiende nicht potentiell sein kann. Denn was potentieller Weise ist, kann ebensowohl sein als nicht sein: was aber möglicherweise nicht ist, ist vergänglich. Was schlechthin unvergänglich ist, ist also nicht potentiell, sondern aktuell. Oder: wäre die Potentialität das erste, so könnte möglicherweise gar nichts existieren, was dem Begriff des Absoluten, das nicht Nichtseinkönnende zu sein, widerspricht.
Moralische Form. Die Potentialität ist immer die Möglichkeit zum Entgegengesetzten. Wer das Vermögen hat, gesund zu leben, hat auch das Vermögen, krank zu sein: in Wirklichkeit (aktuell) dagegen ist niemand zugleich gesund und krank. Folglich ist die Aktualität besser als die Potentialität, und nur sie kommt dem Ewigen zu.
Stoff und Form Sofern das Verhältnis von Potentialität und Aktualität identisch ist mit dem Verhältnis von Stoff und Form, können diese Argumente für die Existenz eines Wesens, das reine Aktualität ist, auch so gefasst werden: Die Unterstellung eines absolut formlosen Stoffs (die πρώτη ὕλη) postuliert auf dem entgegengesetzten Ende die Unterstellung einer absolut stofflosen Form (ein πρῶτον εἶδος). Und da der Begriff der Form sich in die drei Grundbestimmungen der bewegenden, der begrifflichen und der Endursache auseinanderlegt, so ist das Ewige auch absolutes Bewegungsprinzip (erster Beweger, πρῶτον κινοῦν), absoluter Begriff oder rein intellegibler (reines) und absoluter Zweck (Urgutes).
Die übrigen Prädikate Alle übrigen Prädikate des ersten Bewegers oder höchsten Weltprinzips ergeben sich aus diesen Prämissen mit formeller Notwendigkeit.
Er ist einer, da der Grund der Vielheit, der Mannigfaltigkeit des Seins, in der Materie liegt, er selbst aber der Materie unteilhaftig ist;
er ist unbeweglich und unveränderlich, weil er sonst nicht der absolute Beweger, die Ursache alles Werdens sein könnte;
er ist Leben als tätiger Selbstzweck, als Entelechie; intellegibel und Intelligenz zugleich, weil schlechthin immateriell und naturfrei; tätige, das heißt denkende Intelligenz, weil er seinem Wesen nach reine Aktualität ist; sich selbst denkende Intelligenz, weil der Göttliche Gedanke seine Wirklichkeit nicht außer sich selbst haben kann, und weil er, wenn er der Gedanke eines anderen wäre, als er selbst ist, erst vom Vermögen heraus zu Aktualität gelangen müsste.
Daher die berühmte aristotelischer Definition des Absoluten, es sei ihm das Denken des Denkens (νόησις νοήσεως) die persönliche Einheit des Denkens und des Gedachten, des Erkennenden und Erkannten, dass absolute Subjekt-Objekt. Metaph.12,7 enthält eine Zusammenstellung dieser Attribute des göttlichen Geistes und eine fast hymnische Schilderung des in ewiger Ruhe sich selbst als die absolute Wahrheit wissenden, keines Handelns und mithin auch keiner Tugend bedürftigen, sich selbst genießenden, ewig seligen Gottes.
Werkgruppen und Werke: Mehrere untereinander divergierende Werklisten sind aus der Antike erhalten, z.B. Diog.Laert.5,22-27.
Aristot.protr. (Protreptikos) [Ermunterung zur Philosophie, stark fragmentarisch; Notwendigkeit der Rekonstruktion]
nach Aristoteles (2), S. 13-16
1-5: Das Glück hängt von der Verfassung der Seele ab. Besitz ohne philosophisch fundierte Moral ist ein Übel.
6-45: Was heißt Philosophieren? In ihr verwirklicht der Mensch sein eigentliches Wesen: Denkvermögen, Einsicht, Weisheit
46-57: Philosophie liefert die Prinzipien für das praktische Leben (z.B. in der Politik). Dadurch bereitet sie dem Philosophierenden eine tiefe Freude.
58-77: Die Aufgabe der Philosophie: Vorrang der Vernunft, Suche der Wahrheit um ihrer selbst willen
78-107: Das intellektuelle Leben liefert in Verbindung mit praktischer Umsetzung und Wahrheitsstreben das vollkommenste Glück.
108-110: Ein Leben ohne Philosophie hat keinen Wert.
Analytik [4 Bücher Wissenschaftliche Logik, zwischen 350 und 340 v.Chr. entstanden. Sie beinhaltet die philosophische Syllogistik, das logisches Schlussverfahren und die Beweismethode. Die Aufgliederung in je 2 Bücher einer früheren und späteren Analytik ist später. Die Werkkomposition ist (außer in der früheren Analytik) auf Grund der Entstehung im Detail nicht streng systematisch.]
Aristot.an.pr. (analytica priora) [Die Form des Syllogismus, technische Richtigkeit. Cap. 31und 46 gelten als spätere Zusätze.]
1-26: Die drei Grundtypen des Syllogismus
27-30: Die Richtigkeit der Prämissen
32-45: Die Rückführung beliebiger Schlüsse auf die drei Grundtypen
Aristot.an.post. (analytica posteriora) [Der Inhalt des Syllogismus, sachliche Tauglichkeit als Beweis]
Von der Seele (3) [Seele als Lebensprinzip]: Aristot.an. (de anima)
nach Aristoteles (6), S. 13-16
Methode und Vorbemerkungen. Verhältnis Seele-Körper. Doxographie. Kritik an einem Verständnis der Seele als Bewegendem, als Harmonie, als Wahrnehmendem und als Feinteiligem.
Neben dem Ernährungsvermögen kommt der Seele besonders das Wahrnehmungsvermögen zu: Die fünf Sinne
Abschluss des Wahrnehmungsvermögens. Abschließend: Denkvermögen und Bewegungsvermögen.
Nikomachische Ethik (10): Aristot.eth.Nic. (ethica Nicomachea): Nach seinem Sohn Nikomachos benannt
nach Aristoteles (1), S. 251
Frage der Tüchtigkeit: Glück ist das höchste Handlungsziel. Es lässt sich durch Tüchtigkeit verwirklichen. Es gibt zwei Formen der Tüchtigkeit: a) die ethische, b) die dianoetische (Buch I)
Die Formen der ethischen Tüchtigkeit (Buch II-V)
Die Formen der dianoetischen Tüchtigkeit (Buch VI)
Frage der Beherrschtheit, Lust und Freundschaft
Unbeherrschtheit muss man meiden (Buch VII 1-11)
Lust und Unlust: 1. Durchgang (Buch VII 12-15)
Freundschaft ist eine Tüchtigkeit (Buch VIII-IX)
Lust und Unlust: 2. Durchgang (Buch X 1-5)
Zusammenfassung und Thematisierung der verbleibenden Aufgabe: Worin besteht das Wesen des Glücks? (Buch X 6-10)
Eudemische Ethik (4): Nach seinem Schüler Eudemos benannt
Politik (8) Aristot.pol. (politica) [Grundlage: Mensch als ζῷον φύσει πολιτικόν; Empirisches Material: 158 Einzelverfassungen; Kritik der Einzelverfassungen; Idealtypus des besten Staates]
nach Aristoteles (4), passim
Allgemeine Staatstheorie
Grundlagen der staatlichen Gemeinschaft: Familie, Hausverwaltung, Sklave und Herr, Erwerbstätigkeit, erforderliche Tugenden.
Gütergemeinschaft, Dikussion verschiedener Staatsentwürfe: [platonisches Modell | Entwurf des Phaleas | Entwurf des Hippodamos | Spartanische Verfassung | Kretischen Verfassung | Karthagische Verfassung | Solonische Gesetzgebung]
Allgemeine Staatslehre: Staatsbürger und Polis. Richtige und entartete Verfassungsformen. Das Recht als Basis der Verfassung. Die oberste Staatsgewalt. Monarchie
Definition der Rhetorik; Redesituationen und vorausgesetztes Wissen (1,1-15) [Disposition des Stoffes (1,1-3) | Die politische Rede (1,4-8) | Die Lobrede (1,9) | Die Gerichtsrede (1,10-15)]
Voraussetzungen der Persuasion (2,1-26) [Emotionales Engagement des Redners (2,1) | Die Affekte (2,2-11) | Charakter des Hörers (2,12-17) | Technische Aspekte (2,18f.)]
Die Erkenntnisstufen; die vier Ursachen. Doxographische Begründung (Darstellung und Kritik der vorsokratischen und platonischen Lehre)
Philosophie ist die Wissenschaft von den Prinzipien des ewig Seienden (τῶν ἀεὶ ὄντων ἀρχαί) Die Ursachen sind der Zahl und der Art nach begrenzt.
Die Aporien: Es ergeben sich 15 Aporien.
Grundwissenschaft und Grundaxiom (Satz des Widerspruchs, Prinzip des ausgeschlossenen Dritten)
Philosophische Grundbegriffe und ihre Bedeutung: Prinzip - ἀρχή, Ursache - αἴτιον, Element - στοιχεῖον, Natur - φύσις, Notwendigkeit - ἀναγκαῖον, Eins - ἕν, Sein - εἶναι, Wesenheit - οὐσία, Identität - τὸ αὐτό, Ähnlichkeit - τὸ ὅμοιον, Gegensatz - ἀντικείμενον, früher - πρότερον, später - ὕστερον, Vermögen - δύναμις, Quantität - ποσόν, Qualität - ποιόν, Relation - πρός τι, vollkommen - τέλειον, Grenze - πέρας, Wonach - καθ’ ὅ, An-sich - καθ’ αὑτό, Anordnung, Disposition - διάθεσις, Haltung - ἕξις, Affektion - πάθος, Privation - στέρησις, Haben, Halten - ἔχειν, Aus etwas Sein - ἔκ τινος εἶναι, Teil - μέρος, das Ganze - τὸ ὅλον, verstümmelt - κολοβόν, Geschlecht - γένος, falsch - ψεῦδος, das Akzidens - τὸ συμβεβηκός
Die erste Philosophie ist die Wissenschaft von den Prinzipien (ἀρχαί) und Ursachen (αἰτία) des Seienden an und für sich.
Von der Wesenheit (οὐσία, τὸ τί ἦν εἶναι). Sein und Bewegung; der Teil und das Ganze; Stoff und Form. Nicht das Allgemeine (die Idee) ist die Wesenheit.
Die Prinzipien der sinnlichen Wesenheit. Stoff und Form als Prinzipien.
Das Vermögen (δύναμις) als Prinzip der Veränderung (ἀρχὴ μεταβολῆς)
Über das Eine (τὸ ἑνὶ εἶναι) und seine vierfache Bedeutung
Möglichkeit, Wirklichkeit, Bewegung (Verschiedene Grundfragen der Philosophie)
Gott als Prinzip und Ziel aller Veränderung und Bewegung
Die Ideen und die Idealzahlen
Kritik an den Lehren der Platoniker und Pythagoreer. Die Prinzipien und das Mathematische